Dürer©Hans Hartmut Karg2012Leicht kann man ein Genie verlachen,Das, längst verstorben, sich nicht wehrt.Man kann auch tausend Witze machenUnd lebt danach recht unbeschwert.Die Ausstellung in Nürnberg zeigtDen angreifbaren, großen Maler.Doch wer da zur Kritik geneigt,Der bleibt ein kleiner Erbsenzahler.Da können manche herrlich lachen,Wenn Genialität erforscht,Kritik üben an allen SachenUnd bleiben in ´nem Adlerhorst.Kommt alle, Freunde, zu dem Dürer,Den manche leider kräftig hassen,Weil er als guter BildverführerNatur kann niemals wirklich lassen.Jetzt suchen sie nach seinen Fehlern,Um endlich am Genie zu kratzen.Die Wissenschaft mit den ErwählernLebt auf den Röntgenstrahlmatratzen.Doch wisse, dass der Dürer groß,Weil er einmalig´ Werke schuf,Die direkt aus des Himmels SchoßBegründeten den Riesenruf.Was ist dabei, wenn er sich fördertUnd seine Frau Drucke vermarktet?Was, wenn er Bildfreunde befördertUnd in den Bildern adelt, starket?An Dürer kann kein Beißer kratzen,Der Bildsinn bleibt universal.Und selbst die WissenschaftlertatzenMerken sehr bald: Es wird leicht schal!Der Dürer macht die Zeit bekannt,Auch Nürnbergs bunte Lebenswelt.Er hat ? wie Shakespeare ? rasch erkannt:Die Kunstwelt mag auch richtig Geld!So lasst ihn ruhen im Genie,Man lähme nicht die Lebensgröße!Wer das versucht, versteht ihn nie ? Und gibt sich selbst die größte Blöße.*