Mit Konventionen sich zu ehren, Den schönsten Mann der Welt bekommen, Zwei feine Mädchen dann gebären, Wird ihrem Leben nichts genommen: So hat die Bindung sie gewollt, Dem Glück sei breiter Raum gezollt ? Und alle haben nur gewonnen!
Mutig ist sie, schön und schlank, Ist dabei sehr rasch aufgestiegen Und ? dem Elternhaus sei Dank! ?, Sprachmächtig und gar nicht verstiegen, Sondern hat in die Hand genommen Was sie an Gaben hat bekommen: Beruf, Familie - alles gediegen!
Nach zwanzig Jahren spürt sie dann Dass auseinander sie gelebt. Die Bindung, sie schwand irgendwann Und Sattheit über allem schwebt: Er fährt getrennt in seinen Urlaub, Sie macht sich oftmals aus dem Staub, Wo jeder Eigenheiten lebt.
Wenn aufscheinen die Gegensätze, Will man die Schuldfrage nicht stellen, Damit man sich ja nicht verletze Und Analysen viel zustellen, Denn er will aushäusig jetzt leben, Sie will zu Freunden hin entschweben, Getrieben von des Lebens Wellen.
Er zieht aus, nimmt sich die Wohnung, Mit Töchtern bleibt sie dann zuhause: So hofft man auf Beziehungsschonung, Das Ehebett hat längst schon Pause. Im Wechsel sind die Kinder da, Denen bleibt man dadurch nah, Zusammen geht man in die Jause.
Doch Vater, Mutter, sie erziehen Die Mädchen, weil man helfen will. Niemand ist eifersüchtig, ohn' Bemühen, Konfliktfreiheit erklärtes Ziel! Den Pool, das Trampolin im Garten Werden deshalb beide warten, Ohne Krieg, mit viel Gefühl.
Getrennt und doch mit ihren Kindern Vereint, so treffen sie sich oft, Um Kindernöte zu verhindern, Wo man auf Elternnähe hofft, Man mit Geist und Vernunft gesegnet Sich anständig stets dort begegnet, Wo man auf Kinderzukunft hofft.
So haben sie sich arrangiert Und führen einzeln nun ihr Leben. Selbst wo die Neigung sie verführt, Will man die Kinder nicht aufgeben: Wenn er in seinem Sessel sitzt Und sie vom Tanztaumel erhitzt Heimkehrt, darf Kinderglück es geben!