Dreimal FrühlingNoch vor Verdun lag der Großvater,Als wieder einmal Frühling kam,Und in dem tiefen BombenkraterVerblutete der Kaiserwahn.Knapp hatt' er damals überlebt,Doch alle Freunde dort verloren.Dadurch hätte ihm vorgeschwebt:Niemals in diese Welt geboren!!!Der Vater, der lag vor La Flèche,Vom Hitlerwahn dorthin getrieben,Spät kam er über die ArdècheZurück zu seinen frohen Lieben.In Frankreich ward er interniert,Als wieder einmal Frühling sonnteUnd niemand Mitleid da verspürt,Wo jetzt die Not im Nachkrieg wohnte.Niemals soll uns der HeldentodWieder einmal Menschen rauben,Niemals mehr ein TyrannenbootUns wieder in Feindbilder schrauben!Schwindel und Betrug verführenDie Jugend, die doch leben will,Sonne, Frühlingsfreude spürenMit Liebelei als Friedensziel.Wie oft hat man sie schon betrogen,Glanzsiege ihr dann vorgegaukelt,Hat sie in Reden angelogenUnd ihr Zutrauen krass verschaukelt!Wir brauchen keine Kriegsversehrten!Tyrannen sind des Hasses Schreiber,Die immer nur die Not vermehrten,Nichts, als des Sensenmannes Treiber.Nur wenn das Sterben niemand will,Nicht einmal mehr die Neidgeführten,Wird Angstfreiheit ein Lebensziel,Das Frühlingsfriedenstrahlen kürtenWir wollen diesen guten Frühling,Der Frieden bringt und BlütenduftUnd wo nicht mehr das krumme DingDes Krieges fördert Grabesluft.©Hans Hartmut Karg2019*