Mein Italien, mein Liebkind der Sonne Ist wärmend und kunstverwöhnt. Immer wieder, wenn ich da wohne, Bin ich mit dem Leben versöhnt.
Da lese ich Petrarcas Verse von Laura, Begehe die mutmachenden, alten Städte. Dort ist mir die aufbauende Seele so nah, Die auch anderswo gerne Freisinn hätte.
Überall tragen mich alte Kunstschätze Mit einem Hauch voller Ewigkeit. Da gibt es keine Zeit der Hetze: Mir entfliehen Häme und Streit.
Denn aus Museen, aus Katakomben Weht zu mir ein Hauch von Liebe. Da braucht es nicht Minen und Bomben, Auch keine Wölfe und Hiebe.
Sehe ich Werke von Tizian, Leonardo und Michelangelo, Reichen diese an den Himmel heran: Alles ist groß, das macht mich froh!
Venedig in ew'ger Bewegung, Wo alles nach Schönheit strebt, Kennt die zerfallende Regung, Weil der Himmel im Wasser lebt.