Europa war noch nie so reich Und niemals so friedfertig Wie heut', wo alle Staaten gleich Und keiner minderwertig.
Mit Fleiß, mit Schweiß, starkem Verstand Hat man Erfindungen viele erschaffen, Begründet Glück und den Wohlstand ? Und wird es so auch weiter schaffen!
Doch da nagt Unzufriedenheit, Wo alle friedlich ihr Auskommen, Denn Fakenews, Ehrgeiz, Eitelkeit Wollen uns nicht so recht bekommen.
Wer viel hat, der will noch viel mehr Und bleibt doch unzufrieden. Da hat's der alte Erdteil schwer: Man hadert sehr hienieden!
Die Mutter will nicht gerne kochen Und auch die Kinder nicht betreuen, Denn ihr ist tief ins Herz gekrochen, Dass sie beruflich sich will freuen.
Dem Vater schwindet die Karriere, Weil andere zum Zuge kommen. Trotz Reichtum wächst die innere Leere, Wo Anerkennung ihm genommen.
Die Kinder zicken und sie zagen, Sind nur noch virtuell am Leben, Haben sich deshalb nichts zu sagen Und wollen schulisch leise treten.
Wie kann sich jemand da noch freuen, Wo Menschen anerkennungskrank Trotz Urlaub, Sattheit Fatum bereuen Mit Lebensläufen voll Undank?
Wo jeder meint, er sei der Größte Und müsse Anerkennung finden, Weil man beruflich alles löste In einem Leben ohne Sünden,
Der hat das Schicksal nicht begriffen, Das keine Anerkennung kennt, Weil es die Augen zugekniffen Nur im Sekundenzeiger rennt.
Die Anerkennung kann erlangen, Wer sich selbst sieht in Lebensfreiheit. Das Danken muss bei ihm anfangen, Dann bringt es auch Zufriedenheit.