Die Zeiten, ja, die ändern sich, Oft heimlich, still und leise Und nehmen Dich und nehmen mich Mit auf die Kulinarikreise.
Wer bislang als Gourmet bekannt, Für den man Tellertürmchen baute, Der reiste in ein Restaurant, Wo das Lob auch zu Fotos schaute.
Wer alles da, das Haus besucht, Die vielen, vielen Prominenten Und solche, die ja auch betucht, Neureich, willige Konsumenten.
Die Teller waren riesengroß, Klein dafür die Essensportionen. Es gab wenig, fast keine Soß': Man gab vor, das Gewicht zu schonen.
Alles war Exklusivität, Um viele Reiche anzulocken, Hatte deshalb Werbung gesät, Damit die Gäste auch andocken.
Da grummelt' es bei den Feinschmeckern: ?Warum soll ich Köche hofieren?? Gar mancher begann laut zu meckern ? Gesalzene Rechnungen kaum verführen...
Früher war Dienstmann der Koch, Er blieb auch immer in der Küche, Nahm auf sich jenes schwere Joch Und sorgte gern für Wohlgerüche.
Heut' soll der Gast recht viel bezahlen, Schnickschnack, Türmchen, Sorbet ehren, Auf diese Weise in Gourmethallen Den Ruhm des Kochs und Hauses mehren.
Als viele schließlich nicht mehr kamen Und schließen musste mancher Tempel, Weil die Gewinne spürbar lahmen Und aufgedrückt der Teuerstempel,
Wonach man wucherwillig sei, Am eigenen Nimbus interessiert, War dies den Gästen einerlei, Die zum Applause nur verführt.
Jetzt muss man halt wieder betonen: Im Küchenraum bleibe der Koch! Und größer werden die Portionen, Bescheidener wird man nun doch!