An der Himmelstür©Hans Hartmut Karg2012Dereinst kamen nach ihrem TodeZwei Herren an die Himmelstür.Es war damals noch strenge Mode:Man klopfte, rief den Petrus hier.Der kam und öffnete das TorUnd fragte nach der Herrn Begehr.Im Hintergrund kam Gott hervorUnd wollte davon hören mehr.Der erste sagt´, er wär´ ProfessorUnd hätte Kraftwerke errichtet.Mit seinem AssistentenchorWär´ er auf Kohlekraft verpflichtet.?In jeder Woche neues Kraftwerk,Damit es aufwärts geh´ in ChinaUnd man die Wirtschaft kräftig stärk´?,So hörte Gott es, der jetzt nah.Der zweite sagte, er wär´ Dichter,Tagtäglich wär´ ein Werk vollbracht:Die Welt habe tausend GesichterUnd mit dem Reimen flieht die Nacht.Da standen sie, die beiden HerrenUnd warteten auf die Entscheidung.Das Paradies kann nicht verwehrenDem Tüchtigen mit dieser Neigung!?Wer hat denn nun das HimmelreichVerdient vor Deinen strengen Augen??So fragte Petrus Gott sogleich,?Wer könnte für den Himmel taugen??Wer war der Schöpfung zugetan?Sind BEIDE nicht Helfernaturen?War es der Schöpferkrone WahnZu heiligen die Menschauguren?Der Herrgott lief jetzt hin und her,Dann flüsterte er mit dem Petrus.Der kam langsam geschritten schwer,Und sein Gesicht zeigte Verdruss:?Keinen darf ich nähern lassenFür das helle Himmelreich,Denn in diesen hohen GassenGibt es nichts, was Gott ist gleich.Selbst die Großen, die da schreiben,Holen Gnade nicht herfür.Beide müssen draußen bleiben!?Bedauernd schloss er dann die Tür.*