Schreibfreude

©Hans Hartmut Karg
2012

Man schreibt, weil man nicht anders kann,
Wenn einen wild die Musen treiben.
Da bleibt man Frau oder edler Mann
Und kann die Welt sich einverleiben.

Man schreibt auch ? wenn man schreiben kann ?
Gegen den Tod und das Verwesen,
Die Ohnmachten, den Menschenwahn,
Gegen Verdrängung und Vergessen.

Man schreibt, wenn es uns da hintreibt,
Zu Sprache, Spiel und Lebewesen,
So einvernehmlich, einverleibt
Hilft zu gesunden und genesen.

Schreibt man aus Zwang und Zeitvertreib?
Man lotet Tiefen, Breiten, Höhen!
So nimmt der Geist auch mit den Leib,
Damit wir wieder besser gehen.

Man schreibt aus Freude an der Sprache,
Damit das Leben bunter werde,
Damit aufbricht die öde Brache
Und man erkennt die Weltenwerte.

Das Schreiben ist wie eine Sucht
Ganz ohne Rauschmittel, Tabletten.
Doch manchmal wird die Sucht verrucht,
Verführt uns ? wie die Suffragetten.

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