WegerichtungenGeh' ich nach Norden, wird es kalt,Wo die Polarwinde mich treibenUnd Schneegestöber mit GewaltSo manche Lebenslust entleiben.Geh' ich nach Osten, drohen SümpfeMit Fliegen in endloser Schwere,Auch Wald und abgestorbene StümpfeUnd Tundra in der Menschenleere.Geh' ich nach Westen, lockt das LebenMich in die Städte, hin zum Meer.Dort darf Genussfreude es geben ?Und Freunde mögen mich dort sehr!Geh' ich nach Süden, treibt die SonneKultur in meine müden Augen.Der Strand ist eine einz'ge Wonne,Wo Lebenslüste immer taugen.Bleib' ich daheim, treibt mich das Sehnen,Mit dem aufs Reisen spekuliert:Wohin darf ich denn jetzt mich wähnen,Damit das Leben mich entführt?©Hans Hartmut Karg2018*