Am Anfang gab es keinen Ort, Am Anfang war ja nur das Wort. Das wirkte dann zuerst als Hort ? Und war am fünften Tage fort.
Doch gab es jetzt schon Wasser, Land, Mensch, Pflanz´ und Tier wurd´ interessant, Und Gottes ganzes, stilles Streben War Schöpfungsmacht und Ewigleben.
Der Mensch sich nichts verbieten ließ, So trieb ihn aus das Paradies. Schweißtreibend und auf vielen Beeten Musste er schaffen seinen Eden.
Der Mensch, als Ebenbild gedacht, Der war nun fertig und gemacht. Er aber war dem Tier noch nah´, Weil er den Schöpfer noch nicht sah.
Kurz vor der langen Altsteinzeit Da war sein Denken dann soweit: Er musste Gräber fertigen, Die Toten zu beerdigen.
Er scheut sich, die eigene Brut Zu töten jetzt in seiner Wut. Sesshaft wurde nun dieser Gammler, War nicht mehr Jäger, nicht mehr Sammler.
Um seinen Schöpfergott zu ehren Und die Unsterblichkeit zu mehren, Wurden die Höhlen erst sein Haus, Dort richtete man Tote aus.
Bei Nördlingen die Ofnet-Höhlen, Wo man die Toten will beseelen, Ruhen die Schädel, Blick nach Westen Zum Sonnengang ? nur für die Besten.
Die Sonne war der erste Gott, Ägypter, Inka führten fort, Was die Urmenschen schon tradierten, Wo sie eine Gottheit spürten.
Das war den Menschen nicht genug, Sie mehrten Götter, Zug um Zug Und schufen viele Heiligtümer, Damit der Ewigtod sei nimmer.
Unsterblich will der Mensch doch sein, Bei Gott, im Weltall nicht allein. So schuf er bald und mit Bedacht Die Götter, die ihn auch gemacht.
Da wurden Tiere, Bäume heilig, Man mehrte sie in Tempeln eilig Und sah zur Sonn stetig auf Und ließ ihr ihren Segenslauf.
Fruchtbarkeit war allgegenwärtig, Die Felder zur Bestellung fertig´. Die Tempelhuren nahmen Geld Und schliefen mit der ganzen Welt.
Die Götter in der frühen Zeit, Die waren endlich dann so weit, Das sie menschlich´ Beziehungskisten Annahmen, die bei Menschen sprießten.
Die Inkas hatten Sonnenkult, Ägypter ihren Totenkult, Doch erst der Griechen Ungeduld Erschuf ein Götterbild aus Schuld.
Für Übel und schlimmes Verhalten Musste jetzt ein Gott herhalten, Und für menschliches Versagen Musste man auch Frauen haben.
Nichts war den Göttern nun mehr fremd, Sie kämpften um das eigene Hemd, Und selbst die Halbgottheiten Konnten Dramen verbreiten.
Schließich gab es bei den Germanen, Als die sich auf dem Krieg besannen, Den Betttod, Feldtod ? je nach Wahl, Und für den Kämpfer noch Walhall.
Die Götter in der Dämmerung Der Menschheit kamen weit herum. Auch in entfernten Landen Religionen nun entstanden.
Doch schließlich kam der Eingott auf Und hatte seinen Siegeslauf. Aus Jahwe und aus Elochim Erwuchs schließlich ein neuer Sinn.
Der Mensch, der seine Sünde mehret Und diese eine Welt verheeret, Er konnte jetzt um Gnade bitten Und sich Vergebung gar erbitten.
Juden, Moslems und auch Christen Ihre Religion ausrüsten Mit der Macht von einem Gott ? Ende hat dann alle Not.
Zwar ist dieser Gott recht hart, Doch dem Menschen bleibt erspart Sünde, Tod auf Ewigkeit, Wenn er zum Gebet bereit.
Wo die Sünde selbst erkannt Und Reumütigkeit erlangt, Da wird Gott dem Sünder geben Freiheit für ein rechtes Leben.
Glauben muss er selbst entwickeln, Liebe kann er dann anstückeln, Wenn die Hoffnung mit der Zeit Lebt hin zur Unsterblichkeit.
Der Eingott in der Dämmerung Gibt dem Menschen neuen Schwung, Denn erst mit Unsterblichkeit Kommt jetzt für ihn die Angstfreiheit.
Jetzt ist er frei, kann alles tun, Geschäftig sein und nicht mehr ruhn, Hat überwunden die Natur, Erfindet Technik und Kultur.
Er wird nun selbst zum Schöpfergott, Erschafft Neues in einem fort. Doch kann die Kunst dem Leben Das Ewigleben geben?
Denn auf dem großen Raumschiff Erde Vergrößert sich die Menschenherde. Wasser, Luft und Boden schwinden, Weil wir uns selbst nicht überwinden.
Die Götter in der Dämmerung Verblassen mehr ? und werden stumm, Wenn Menschen nur noch lärmig sind Und nicht mehr spüren Götterwind.
Ja, Viren, Menschen explodieren, Weil Eigenmacht kann nur verführen Und schließlich für das Menschenhaus Kommt gar ein epidemisch´ Aus.
Wie auf den fernen Osterinseln So werden dann die Letzten winseln. Zurück bleibt Müll und viel Gerümpel ? Als Mahnung Tempel, Gräber, Tümpel.