Noch heute denke ich an meine erste Liebe, Die groß, präsent und schlank einst vor mir stand. Im Tanzkurs sprossen damals unsere ersten Triebe, Als noch kaum ich die schöne Frauenwelt verstand.
Im Kurse selbst tanzte ich mit einem kleinen Mädchen, Das zugeführt mir aus der Nachbarschaft. Es war mir in diesem alten und kreisrunden Städtchen Zugewiesen worden, weil man wenig wagt'.
So kam ich mit der schönen, jungen Schlanken ? Die immer lächelte mit ihren großen Augen ? Verschämt sehr nahe, um ihr so zu danken Für das Wunderlächeln in den liebevollen Augen.
Dann, im Kurs und hinter einer breiten Garderobe Gab es für uns doch einen kleinen Liebesraum. Dort standen Stühle, lagen Decken für das grobe Gymnastikvolk ? uns störte dieser Krimskrams kaum.
Dorthin nun zog ich die wunderbare Schöne Und gab ihr verschämt den allerersten Kuss, Damit sie sich an Liebe langsam gewöhne: Mit der Wunderliebe wäre niemals Schluss!
So rot und dünn und fein die jungen Lippen, So duftend war ihr herrlich langes Haar, Fest noch die Hügelchen auf dürren Rippen, Ach, war die erste Liebe wunderbar!
Wir fanden für uns immer einen Grund, Die Tanzkurspausen intensiv zu nutzen. Das war für uns die zärtlich´ Liebesstund´- Manche begannen da schon sehr zu stutzen.
Ja, leider kam der Tanzkursabschlussball Und da verlor ich auch die erste große Liebe. Der tiefen Leidenschaftlichkeit folgte der Fall, Weil sie nun anderweitig von mir ferne bliebe.
Immer noch denke ich an diese Zeit zurück, An die ersten Küsse, diesen jungen Leib. Sie erst offenbarten mir den Liebesblick Für die künft´gen Freuden - und für Zeitvertreib....