Bertha von Susa

©Hans Hartmut Karg
2012

Südlich der Alpen hoch verehrt,
In Deutschland lang vergessen:
Die Bertha steht nicht unbeschwert
Mit dem, was da gewesen.

Man kennt nur den Canossagang,
Nach dem ihr Mann vom Bann befreit,
Doch sie war treu, hat viel getan,
War zur Mildtätigkeit bereit.

So schenkte sie in Abano
Dem armen Mädchens sehr viel Land.
Darüber war das Volk so froh,
Berthas Verehrung hat Bestand.

Selbst als ihr Mann sich trennen wollte,
Blieb sie auch ohne Einfluss treu.
Dem Heinrich sie Verehrung zollte
Und lebte heilig, stets aufs Neu.

Zur Kaiserin ward sie gekrönt
Und reich gesegnet durch fünf Kinder.
Von dieser Fruchtbarkeit verwöhnt
Lebte sie sechsunddreißig Winter.

Italien liebt sie auch noch heute,
Die Staatsräson, Mildtätigkeit,
Weil sie sich mit den Armen freute
Und auch zur Dynastie bereit.

In Deutschland hat man sie vergessen,
Doch hat zwei Kaiser sie geboren,
Dazu Agnes, Stauferfrau gewesen ?
Und nichts an Ehre je verloren!

Historik sieht oft das Spektakel,
Doch nicht die Leistungen der Frauen.
Daraus ergibt sich dann der Makel,
Dass manche nur nach Siegen schauen.

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