Recht früh erfährt man von lieben Nachbarn, Dass wieder zwei vom Krebs erfasst, Die eigentlich immer Gesundjünger waren Und die den Zucker, das Salz gehasst.
Mit ihren Tumoren lebt nun ihre Haut, Hirn, Knochen und die schlafferen Arme. Langsam werden sie auch damit vertraut, Dass sie leben, wenn ein Gott sich erbarme
Und einen gescheiten Doktor schickt, Der nicht nur bestrahlt und rumoperiert, Der nicht nur Chemotherapien abnickt Und die beiden so in die Zukunft führt.
Die Atteste, die Apparate, die Medizin ? Sie geben den Zweien doch wenig Chance. Hat da das Leben überhaupt einen Sinn? Die Leidenden leben fast wie in Trance...
Man wird als Kranker selbst vorsichtig, Sensibel gegen Gesundheitswelten. Ja man misstraut, wo gar zu gewichtig Heilung versprochen, Abrechnungen gelten.
Man liest vermehrt die Todesanzeigen Und arrangiert schon seinen letzten Willen. Und doch will man sich auch still verneigen Vor guten Ärzten und der Macht der Pillen.