Heilsmilde

©Hans Hartmut Karg
2011

Es sind nicht abstrakte Vorbildgedanken,
Nicht Verblichene aus den Totenreichen,
Welche unsere konkreten Chancen lenken
Und Größe uns zeigen in Ehrenstreichen,

Es sind nicht, die Geld ohne Ende machen,
Nur in ihrer eigenen Gegenwart leben
Und die Unsterblichkeit verlachen,
Um in arroganter Sicherheit zu schweben,

Nein, es sind die vielen Beziehungen,
Die wir mit den Großeltern pflegen,
Dazu die Wunderbemühungen,
Mit denen uns Eltern Strukturen geben.

Die Heilsmilde ist immer direkte Nähe,
Anerkennendes Lob in täglichem Reden,
Kontaktnahme, mit der ich zu Dir stehe,
Bewahrung vor menschlichen Schäden.

Es ist ein Privileg, stets beide Eltern zu haben,
Die sich um den Nachwuchs täglich kümmern,
Und nicht ? wie bei den schwärzeren Raben ?
Nur die Fluchten und Nöte weiter verschlimmern.

Heilsmilde ist oftmals das Omagespräch,
Mit dem sich Lebensangriffe mildern,
Und Objektivierung im Opagespräch
Verhindert, dass die Gedanken verwildern.

Naturwüchsige Heilsmilde schützt
Das Intime des wachsenden Kindes.
Und alles, was diesem Kinde nützt
Wird Gutteil des Entwicklungswindes.

Vater und Mutter sind darüber froh,
Vertrauen nicht zu verhindern,
Denn wie einst beim Kinde in der Krippe mit Stroh
Kann vertraute Nähe die Angriffe mindern.

Die Milde erfährt ihr persönliches Heil
Nur durch Menschen, die Gutes uns wollen.
Sie allein bleiben Vorbilder und werden Teil
Des inneren Paradieses im Sollen.
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