Heiligabend

©Hans Hartmut Karg
2011

Nicht mehr gesteuert und verplant die Welt,
Alles verkauft und sehr versteckt präsent.
Doch was sind da die Klagen um das liebe Geld,
Wenn die Religion ihr Potential nicht kennt?

Mit Planungssicherheit der Kinder Traum erfüllen,
Doch ihnen lebensfrohe Ansprüche versagen,
Wo die Erwachsenen den Kaufwillen nur stillen,
Den Anerkennungswind der Nähe oft versagen.

Wie heilig sind uns Krippe und die Botschaft,
Der alle Märkte huldigen ? und doch entsagen,
Wenn sie nicht kultivieren ihre Seelenkraft,
Wo sie nur wilde Kaufrauschlust beklagen?

Mein Heiland lag noch in der Futterkrippe
Und ward geboren als ein Fremdbedrohter,
Damit das Menschsein flieht dem ewigen Gerippe
Und mehr sein kann, als nur ein fahler Toter.

Der Abend, den wir Christen heilig nennen,
Ist mehr, als ein Basarzwang voll Elektrobildlichkeit,
Denn wer ihn lebt, der wird alsbald erkennen,
Dass dieses Kind bringt Ewigfrieden, Dauerangstfreiheit.

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