Aufstehen oder gern auch liegen bleiben, Wann immer das der Körper einem sagt und will, Alles erlesen und erwandern, gern Gedichte schreiben ? Das ist ein lebenslanges, wunderbares Ziel.
Um Anerkennung nicht mehr kämpfen müssen, Die Statusfragen nun so fern, graue Vorzeit, Nicht mehr für Fehler anderer büßen müssen Und nicht auftreten mehr in Anzug oder engem Kleid.
Jawohl, das Alter kennt schon seine Freiheit, Wenn dies auch manches Leiden übel treibt. Doch macht es uns auch weise und bereit Zum Frieden, den der Himmel uns vorschreibt.
Dort wegzugehen, wo nur noch viel Tumult, Die Depressionen und die Dunkeltäler meiden, Nicht fragen mehr nach Sünden und nach Schuld Und nicht mehr mit Kleingeistern dauernd streiten.
Dafür Neuwege sich gezielt erschließen, Nicht mehr in Prüfungsnot verfallen müssen, Den Tag auch nachts noch sehr genießen ? Und sanft die nahen Musen leidenschaftlich küssen!
So frei schwebend ist immer nur das späte Alter, Mit dem so viele heute wuchern können, Ist Freud-, ist Geist-, ist Raum- und Zeitgestalter, Der mit dem Vorleben noch immer kann versöhnen.