Die kluge Liebe unterwirft sich keinen Moden Und braucht auch keine Wettbewerbsmomente. Der Sonnenschein leuchtet nicht den Verrohten, Die nur bedacht auf ihre Meisterstände.
Die Klugen werden ihre Liebe nicht verschwenden, Verlieren sich mit Lust in ihr doch allemal. Sie leben ihre Zärtlichkeiten mit den Händen, Befreien sich so gegenseitig von der Seelenqual.
Es kommt dabei nicht darauf an, Mit Masse und mit Menge laut zu prahlen. Ein Mensch, der triebhaft alles kann, Würde da nur im Nichtseinstag verkahlen.
Denn Abstumpfung bedroht den Liebesdienst, Wenn nur der starke Trieb gehorcht. Liebe ist niemals dann Verdienst, Wenn sie nur immerzu nur wild besorgt.
Sie ist und bleibt doch hochstrebend' Kultur, Wenn Sexualität sie feinend übersteigt Und mehr wird, als nur Triebnatur, Wo sich die Lust zur Erdennähe neigt.
Erst wo der Himmel wird zur Liebeskür, Umlenkungen sich feinfühlig ergeben, Wird das Gemüt mit Tiefe und Gespür Zu einem wirklich reichen Liebesleben.
Die Liebe braucht doch keine Messgeräte, Nicht öffentliche Anerkennung aus dem Off! Wo klug sie ihre Zärtlichkeiten säte, Entsteht der ewigkeitsverwandte Liebesstoff.