Der Wortverschleiß ist noch immer bekannt: Radikale missbrauchten die Heimat Als Heilserwartung für das ganze Land, Als Herrschaftsinstrument für den Staat.
Dem Wesen des Menschen auf Wanderschaft Kann Heimat schon alles sein. Sie verleiht ihm Mut, gibt Lebenskraft, Lässt sein Gemüt nicht allein.
Die Herkunft, Landsmannschaftlichkeit Bestimmen doch die Person. Selbst wo sie zur Ablösung gerne bereit Bleibt die Herkunft ihr eigener Thron.
Denn denkförmig prägt sich sehr tief ein, Was frühkindlich bindungsgeboren. Das kann im Alter noch machtvoll sein, So dass Nähe nicht ganz verloren.
Heimat kann Denken und Welthorizont werden, Auch einengende, tiefgreifende Daseinsprovinz. Nicht jeder bleibt dort, wo einst Freiheiten lehrten Die Eltern, oftmals wirken auch Kunz und Hinz.
Heimat verändert sich mit dem Lebenslauf, Verblasst, wenn andere Räume locken Und wo die Neugierde treibt weit hinauf, Dorthin, wo Attraktionen nur locken.
Gar manche Heimat wird Sehnsuchtsschimäre, Wenn sie erkannt als zeitlich gebunden Und später diese den Ort nicht mehr ehre, Wo sich einstmals das Kind befunden.
Heimatthymelei wär' Ideologie, Heimatliebe wäre schon richtig. Wird sie nicht missbraucht zur Patriotie, Wär' ehrlich die Liebe, aufrichtig.