Ein Gedicht entsteht©Hans Hartmut Karg2016Erst steigt es aus der fernen Tiefe,Ein einsam' Wort wird zur Idee.Als ob der Sinn schon danach riefeSchwimmt das Gemüt im Sprachensee.Wort schmilzt nun hin mit Deinem Willen,Sucht sich verstärkend Anderworte,Womit die Sprachlust sich kann stillenUnd aufsteigt so zur Dichterpforte.Lässt man das Wort nun auch herein?Verweigert man den Eintritt gar?Ist es mir doch zu wenig fein?Ist es ein Wort, das immer war?So wandern weiter die GedankenUnd finden sich im Wortschatz wieder.Sie überwinden hohe SchrankenUnd assoziieren ferne Lieder.Die Zeile wächst so hin zur Strophe,Der Vers erlangt mit Fühlen Sinn,Wenn er die Botschaft als die ZofeDer Sprachstützung zum Werk führt hin.Jetzt finden suchend sich die Zeilen,Sie bauen stiftend sich zum Werke,Mit denen man im Reime weile,Zu überwinden Tal und Berge.Weil Sinn und Geist sich nun vermählenUnd doch kritisch das Denken bleibt,Muss man da sehr behutsam wählen,Was sich gut hin zum Sinnen neigt.Dichten bleibt ja ein schwerer Akt,Die Saat auf Hoffnung allemal.Erst wenn gewinnt ein fester Pakt,Schwindet langsam des Dichters Qual.Ein Gutgefühl stellt sich dann ein,Wenn fertig steht die Ganzheit aufUnd sich findet der Sinn im Sein,Weil mitgeteilt, was gut im Lauf.*