Diktatur der Dickköpfigkeit©Hans Hartmut Karg2016Wie sehr bemüht man sich darumHeute ein Krankheitsbild zu schaffen,Wo vielleicht nur Erziehung krumm,Menschen rückführt zu frühen Affen?Trotzphase, Trotzkopf gab es mal,Doch heute mehren sich die Zeichen,Als würd' der Trotz in großer ZahlAnwachsen ? und niemals mehr weichen!Sie war ein wunderhübsches MädchenHatte die allerliebste FreundinIm alten und so kleinen Städtchen ?Dort zogen sie gern plaudernd hin.Nichts packte sie jedoch beim Schopf,Talente, die sie reichlich hatte,Denn sie regierte der Dickkopf ?Und das war doch auf Dauer schade!Nur was sie wollte, führt' sie aus.Sagte sie ?Nein!?, gab's nichts zu retten.Mit Freunden ging sie ständig aus,Wollte auf Sanftkissen sich betten.Sie las nur, was sie lesen wollte,Sie lernte, was sie interessierte,Warf hin, wenn sie nicht fernsehen sollte,Weil sie die Eltern gern dressierte.So kam sie nicht auf hohe Schulen,Sie wollte doch den Millionär,Schriftstellern, um Millionen buhlen ?Und kreiste um sich immer mehr.Deshalb kam sie an jenen Windhund,Der nur mit Prahlen sie befrachtet.Armselig lebten sie zur Stund',Weil Dickkopf Wirklichkeit verachtet.Die Wissenschaft ? sie sieht das nicht,Dass ohne Pflicht kein gutes Leben.Armselig lebt das Schöngesicht,Kann es sich selbst nicht Ansporn geben.So ringt man heute nur darum,Ein neues Krankheitsbild zu schaffen,Wo eigentlich der Willen krumm,Den Menschen hinführt zu den Affen!*