So nach und nach©Hans Hartmut Karg2016So nach und nach nehmen wir AbschiedVon allem Halten an der Welt.Alles, was lange von uns schied,Wird in Erinnerung gestellt.Dort bleibt es eingelagert, frisch,Um uns bei Laune stets zu halten.Was dann auf dem Erinnerungstisch,Lässt Fantasien fleißig walten.Da sind die frühen Kindertage,Das Wachsen, Reifen in der Jugend,Die Antwort auf die offene Frage,Wohin der Weg und was noch Tugend.Freilich sind auch erinnerlichDie Niederlagen dieses Lebens.Doch wer bekümmert denn noch sichUm Frühbestände, die vergebens?Die Heirat, Taufen, Vaterschaften,Beruf, Besitz, die Urlaubsfreuden,Im Nachsinnen noch die Liebschaften,Die lebenslang Sehnsucht einläuten.Nun bleibt der späte HorizontGeweitet und weltaufgeschlossen,Damit die Seele recht gekonntSich retten kann ? auch mit den Possen,Die freudestrahlend Bilder legenVom Unbewussten ins Bewusste.So wächst im Alter jener Segen,Der weiß, was er vom Schauen wusste.*