Das waren noch Zeiten, als ich Schüler war, In den Ferien bedacht aufs Arbeiten, Um mit der solidarischen Arbeiterschar Den Horizont ständig zu weiten.
Im Sommer um Drei in der Limonadenfabrik Hatte ich zwölf Stunden Flaschen zu waschen. Das Fließband trieb mich zu Eile, Geschick: Man brauchte keine Luschen und Laschen!
Zu Steinbrüchen fuhr ich Sprengladungen hin, Dazu lockten mich Angst und Neugierde. Der Jugendschutz stand noch im Anbeginn Das Herausfordernde mich animierte.
In einer Villa war ich dann Gärtner, Jätete Unkraut, mähte und pflanzte, Übernahm auch Dienste, als wäre ich Pförtner, So dass mein Gerede die Gäste umtanzte.
Als Beifahrer transportiert' ich Getränke, Mit dem Brauer fuhren wir zu den Stammkunden. In den Gaststätten füllten wir die Kühlschränk ? Und haben uns dabei mächtig geschunden!
Mit dem Presslufthammer sodann im Zementwerk Mauerten Schamottteile wir in den Drehöfen aus. Hitze und Staub machten aus mir einen hustenden Zwerg, Doch jetzt verstand ich: ?Mach' etwas draus!?
Da geht man gern in die Schule zurück, Denn man weiß jetzt, was einem blüht, Wenn aus dem Horizont Lernen, Geschick Kommen ? die Zukunft man nicht mehr sieht.
Erst spät kam dann die Kinderbetreuung, Weil die Stadtranderholung da boomte Und ich als Student nun und ohne Reuung Das künftige Leben herzoomte.
Nur wer vielfältige Arbeit aufnimmt, Der kann auch später ermessen, Was an Schwerstarbeit manchen Arbeiter bestimmt, Weil dort Körperarbeit das Tagwesen.
Man lernt nach schwerer Ferienarbeit Wieder lieber in Schule und Buch Und wird offener nun zum Studium bereit, Weil die Arbeit kein rotes Tuch.