Als meine Mutter starb©Hans Hartmut Karg2016Als meine Mutter starb,Den Leib die Erde barg,Ich früh von ihr gegangen,Als Lebensgeister rangen.Sie starb, als ich nicht bei ihr war.Sie tat mir leid, ihr weißes HaarHatte den Glanz nun nimmermehr ?Sie atmete so schrecklich schwer.Aufhalten wollt' ich das Erkalten,Als ich ihr noch die Hand gehalten.Sie stöhnte auf in ihrem Schmerz,Es brach mir fast mein eigenes Herz.Der Todeskampf ging stundenlang,Mir wurde dabei heiß und bang,Als sie verzweifelt mit sich rangUnd blasser wurden Stirn und Wang'.Der Todesschweiß stand im Gesicht,Augen geschlossen, wenig Licht.So kämpfte sie da Stund' um StundeMit Krebsgeschwür und Eiterwunde.Doch musste ich zur Arbeit gehenUnd hoffte, sie lebend zu sehen,Wenn ich nach meiner ArbeitspflichtSie sah doch noch von Angesicht.Als ich am nächsten Tag erfuhr,Dass heim gegangen die Natur,Tat mir der Heimgang schrecklich leid:Ich hatte für sie k e i n e ZeitDen Weg begleitend mit zu gehenUnd ihr dann noch zur Seit' zu stehen.Die Pflichten nahmen in BeschlagMich, der am Ende nichts mittrag'!Der Tod hielt sie eisern in Schach,Als sie noch lebend, sie noch wach.Sie starb im wunderhellen Maien,Ich hoffe sie wird mir verzeihen.*