Immer wollte er gut bleiben, sein Lebtag lang, Sein Sternbild Waage holte Harmonie herbei. Bei Streit und Drohungen wurde ihm bang, Geradlinigkeit mag er ? kein Geschrei!
Dieser Mensch war weiblich und voller Güte, Suchte kultivierend nach neuen Dingen, Brachte sich und andere zu hoher Blüte Und wollte das Hohelied des Humanum singen.
Shen Te war die Gute aus Sezuan, Ward Vorbild für menschliche Güte, Mit der das Ideal für Jedermann Sich pflanzen konnte in das Gemüte.
Auf Dauer zeigten Menschen, dass das nicht geht, Denn die Zeiten bleiben historisch: Wenn wieder einmal die Bosheit weht, Bleibt das Gutsein nur metaphorisch.
So muss manches Mal Shui Ta zu uns kommen, Wenn die Güte nur in Verlusten verschwindet, Weil Bösewichte dort alles gewonnen, Wo sich der Gutmensch mühevoll abschindet.
Herr Shui Ta räumt auf, wo Shen Te unschlüssig Noch mit der eigenen Sittlichkeit ringt, Und wo Diskussionen nur allzu müßig Das Handeln um die Entscheidung bringt.
Auf manchem Forum finden wir ShenTe, Die manchmal in Shui Ta verwandelt. Shen Te agiert schön wie ein scheues Reh, Doch wild werden wir von Shui Ta behandelt.
So müssen wir lernen, mit zwei Seelen zu leben, Damit uns vielleicht der Gegenpol rettet. Nur so können wir nach den Sternen streben, Wenn auf Erden uns Güte nicht auch noch kettet.