Lebenswanderung©Hans Hartmut Karg2016Sie ist dereinst die erste LiebeUnd bringt ihm gar ein Söhnchen mit.Das sind schon süße, tiefe Triebe ? Und Schlittenfahren ist der Hit.So lernen sie das Leben liebenUnd ihre Kinder ? bald geboren ? Lassen sie Kinderwagen schieben,Geben so Kraft, nichts ist verloren.Die Heirat dann, Verwandtschaftsfahrten,Zwei Autos, Haus, sogar Haustiere,Viel Umzüge, um neu zu starten,Erfolge, dass man Segen spüre!Doch mit den Jahren wachsen dannBegehrlichkeiten, die da ringen.So merkt rasch unser guter Mann,Dass ihn nur Wünsche heiß anspringen.Er schuftet ja den ganzen TagUnd kann so sehr viel Geld verdienen.Die Kinder werden ihm zur Plag'Und alle muss er nur bedienen!Den Tisch deckt er, räumt ihn auch ab,Am Abend kocht er die Mahlzeiten.Es wird zu viel und er macht schlapp,Sehr laut ist es, wenn Kinder streiten.Wenn man dann nicht erziehen kann,Weil selbst Verbote ausgehebelt,Hält man zum Narren den Hausmann,Den man mit etwas Charme umnebelt.Wenn dann Verwandte auch noch kommenUnd wochenlang im Hause weilen,Wird Kindern die Schullust genommen,Weil sie ungern zur Schule eilen,Die Frau um Freiheiten sich müht,Weil sie jetzt die Jugend nachholtUnd niemand mehr den Vater sieht,Fühlt der sich fremd ? und nur verkohlt.Der lässt sich gleichwohl nicht verbiegen,Zum Trottel lässt er sich nicht machen:Da muss das Überleben siegen,Er packt halt seine SiebensachenUnd orientiert sich endlich um,Will nicht mehr überwältigt werden,Nicht dominiert, am Abend krummUnd ausgeliefert den Verkehrten.Er sucht nach einer neuen Liebe,Die ihn als Partner anerkenntUnd mit der noch die tiefe LiebeIhn nicht vom Luftholen abtrennt.Auf Dauer kann nicht glücklich sein, Wer zum Lastesel degradiertUnd wo der Wunschwille alleinFamilie zum Kaufrausch führt.Wer aufopfernd nur leben muss,Der fragt nach seinem Lebensglück.Empfängt er nur den Judaskuss,Wendet er suchend seinen Blick.Denn wer stets fleißig und wer fein,Der will vom Leben auch was haben.Er flieht, wo alles nur gemeinMan ihn als Sklaven möchte strafen.*