Dia wonderscheane, middlaldrliche Schdadd Isch Näarle, guad em Riasle g'läga, Dia scheaschde, dia Deidschland no hadd Ond deam Herrgodd wia d'r Landschaft nuar a Säga.
Scho seid deam fria Middlaldr Isst ma Messwieschdla do em Zeld, Komma d'Leid, dr Fritz ond o dr Waldr, Drengad Biar ? ond gäba aus iar Geld.
Gosch'd spädr nauf of dia Schaddmauer, Ka ma rondganga om des scheane Schdäddle. Alle, dia Firschda, Räd ond Baura Fiarad se aus, iar liabe, liabe Mädla.
D's elschde Kindrfäschd isch o no do, D's Schdabafeschd, ja, jedes Joar: Kendr sengad ? ond send froa Midm Burgemoischdr, dear hod graue Hoar.
Des Schalachrenna zoigd dia beschde Reidr, Bei deane dia Geil schnellr renna kenna, Denn dia Geil, dia renna'd emmer weidr, Damid ma als Siegr sia ka nenna.
Ins Musäum, do gosch o no na, Denn dr Medeorid isch diaf nei'gschlaga. Nochdengle guggad mancher Ma ? Dia Wuchd losst d'Riasr ned verzaga!
Denn aus deara schlimma Kadastrofa Isch des Rias schliaßle endschdanda, Hods da Humus a'geschwemmd, ka ma hoffa, Dass dr Wohlstand jetzt ka o do landa!
Dean Daniel ond o dia Georgskirch Sigd ma rechd weid em ronda Kessla D'Leid send weidr wäg vom Hochgebirg, Legad ab dia kalde Wadafessla.
Näarle isch so reich ond wirgle guad, D'Menscha send do friedle, vollr Feierei, Send so freele ond hond Läbnsmuad, En iare Herza gibt?s nuar Lenz ond Mai.
Bsuachad deshalb gern dia scheane Schdadd, Dia Deidschland hod no vom Middlaldr, Weil do dia Luschd no Läba had, Denn dia Menscha send do koine Näblschbaldr.
*
*Näarle: Mit dem schwäbisch-bayerischen Mundartbegriff ?Näarle? ist die Stadt Nördlingen in Bayerisch-Schwaben mit augenblicklich etwa 20.000 Einwohnern gemeint. In Nördlingen gibt es wunderschöne, sehr alte Stadthäuser. Die Stadt an der Eger selbst ist heute insgesamt eine der schönsten mittelalterlichen Städte Europas. Sie liegt im Ries, einem Meteoritenkrater von ca. 25 km Durchmesser. Da dieser Krater durch die Flüsse mit Schwemmland aufgefüllt wurde, ist das Ries heute eine der Kornkammern Süddeutschlands. Im Rieskratermuseum in Nördlingen kann man das gewaltige Naturereignis des Meteoriteneinschlags näher kennenlernen.
BESONDERHEITEN:
1. STADTMAUER: Die fast vollständig erhaltene, mittelalterliche Stadtmauer ist begehbar und ist geprägt von sehr seltenen Türmen und einem Rundumstadtgraben.
2. ST. GEORGSKIRCHE: Die Kirche enthält seltene Bildnisse und Altäre. Ein Bildnis stammt vom Lehrer Albrecht Dürers. Der Kirchturm heißt DANIEL, ist mehr als 90 Meter hoch und besteigbar. Die Kirche ist vollständig aus dem Suevit (=Schwabenstein) errichtet, einer Gesteinsformation, die man auf dem Mond und und nur hier findet. Nördlingen leistet sich auch heute noch einen Türmer.
3. STABENFEST: Das Stabenfest ist das älteste Kinderfest Europas und findet seit über 600 Jahren statt (heuer vom Samstag, 07. Mai 2016 bis Montag, 09. Mai 2016 mit Kinder-, Kapellen- und Vereinsumzug am 09. Mai ab 9.30 Uhr). Jedes Jahr singen die Kinder beim Umzug ein eigens für das Stabenfest komponiertes und gedichtetes Stabenlied.
4. D'MESS: Die größte Fernhandelsmesse in Süddeutschland während des gesamten Mittelalters war die bedeutende Pfingstmesse zu Nördlingen. Wegen seiner verkehrsgeographischen Lage etwa in der Mitte Süddeutschlands kamen dort einmal jedes Jahr seit 1219 große Handelshäuser und Händler zusammen, um ihre Waren anzupreisen und zu verkaufen. Heuer findet ?D'Meß? vom 28. Mai 2016 bis 06. Juni 2016 (?Herrenmontag?) statt ? mit einem Umzug am Samstag, 28. Mai 2016 ab 14:00 Uhr. In unserer Zeit handelt es sich um sein großes Volksfest mit vielen Ausstellern. Berühmt sind nach wie vor die wunderbar schmeckenden Messwürste, die seit dem frühen Mittelalter nach derselben Rezeptur hergestellt werden.
5. SCHARLACHRENNEN: Dem Scharlachrennen im Mittelalter wohnte auf der Kaiserwiese auch der Kaiser bei. Der beste Reiter erhielt damals wie heute noch ein besonders kostbares, scharlachrotes Tuch überreicht. Inzwischen kommen aus ganz Europa Reiter zu diesem Turnier, um sich das begehrte Tuch zu sichern.
6. STADTMAUERFEST: Alle zwei Jahre veranstaltet Nördlingen unter Mitwrkung der Bevölkerung das Stadtmauerfest. Dort wird altes Handwerk vorgestellt. Außerdem gibt es bei Darstellung entsprechender Lebensformen auch Getränke und Mahlzeiten aus der mittelalterlichen Blütezeit der Stadt.
7. DIE SCHLACHT BEI NÖRDLINGEN (1634): Mit der unrühmlichen Schlacht bei Nördlingen auf dem Albuch merkten die kriegführenden Parteien des Dreißigjährigen Krieges endlich, dass bei einem Religionskrieg wie bei allen Kriegen in der Welt nur der Tod reiche Ernte einfahren kann. Es dauerte dann doch noch 14(!) lange Jahre bis zum Frieden von Münster und Osnabrück (1648), bis das Abschlachten von Andersgläubigen, das Brandschatzen von Bauernhöfen und das Morden von Zivilisten ein Ende hatte.
NÖRDLINGEN IST AUCH HEUTE NOCH EINE WUNDERSCHÖNE, ATTRAKTIVE STADT UND FÜR BESUCHER UND GÄSTE IMMER OFFEN .