Die Liebe braucht Verstand©Hans Hartmut Karg2016Wie ein Blitz aus heiterem HimmelTrifft so manche Liebe ein,Und im großen WeltgewimmelSieht sie nur noch Dich allein,Lachend' Augen, stolze LippenUnd ein Nusseis von der Waffel:So zieht Liebe ihre Strippen ? Und tritt selig in die Staffel,In der Liebe erst geboren,Wenn die Liebenden sich sehenUnd die Wahl dann auserkoren,Selig sie im Monde gehen.Wie ein Tagtraum stürzt die LiebeIn die Herzen voll Verzückung.Die Begierde treibt die TriebeUnd der Kuss schafft die Entrückung.Liebende nur sehen sich,Alle Welt scheint aufgehoben,Denn es lockt das PartnerglückBleibt gewählt und eingewoben.Wie kann der vermessene TraumDen Traumbildern Abstand zollen,Wären da nicht Zeit und Raum,Um sich Mögliches zu holen?Strebt Liebe mit frühem JahreAnmutig dem Glanze zu,Wenn es Gleiche um sich schare ? Und die Zärtlichkeit dazu?Ja, sie ist die Himmelsmacht,Welche uns so ganz ergreiftUnd bei Tag wie bei der NachtHin zu der Vollendung reift.Wer jedoch bei Tag und NachtLocken durch die Kämme zieht,Der ist noch nicht aufgewacht,Er bleibt kraftlos, wenn er kniet.Denn Liebe braucht auch Verstand,Um nicht kraftlos abzugleiten,Braucht die ruhige, sichere Hand,Um zur Dauer hinzuleiten.*