Der Judenfriedhof in Ansbach©Hans Hartmut Karg2015Sechs Steinwürfe lag er einst fernVon Ansbach, der Markgrafenstadt.Heut' haben ihn Besucher gern,Weil er im Orte nun Platz hat.Man kann ihn auch leicht überwachen,Wenn Vorgestrige schaden wollen.Lasst andre Religionen machen ? Humanität bleibt aller Menschen Sollen!!!Die Grabmale sind oft verschwundenUnd weg ist auch das Totenhaus.Die Juden hat man schlimm geschunden,Warf sogar Totensteine 'raus.Missbrauchte die zum Straßenbau,Schlug sie wild klopfend ganz entzwei,Denn jener braune Mob war rau ? Glaube an Gott war einerlei.Nach dem Krieg baute man auf,Was noch nicht verschwunden war,Legte manches Steinschen 'drauf,Weil Besucher kamen gar.Zwar hatte man sie aufgestellt,Die Grabsteine so nach Vermutung,Die Bauarbeiter herbestellt ? Was manchen eine Zumutung.So fegten sie die Steinchen 'runter,Welche Besucher aufgelegt,Und manche hetzten weiter munter,Weil braundenkend sie unterlegt.Erst als der Friedhof abgesperrtUnd man das Areal bewacht',Wird nichts beschmiert und nichts verheert,Sonst Razzia das Stadthaus macht.Die Schüler können nun einsehen,Wo Juden gar kriegsmitgekämpft,Für Deutschland mussten sterbend gehen ? Das hat die Braunwut nicht gedämpft!Heut' kommt so mancher AmerikanerZum Grabstein seiner VorfahrenUnd wird zum steten, stillen MahnerFür jene, die doch Opfer waren.Das Auge Gottes auf den SteinenGibt Auskunft von dem tiefen Glauben,Mit dem sich Juden so gern einen,Weil sie an Auferstehung glauben.*