Der Küfner (Böttcher)©Hans Hartmut Karg2015Es roch bei ihm immer nach HolzUnd manchmal auch nach heißem Pech.Darauf war er besonders stolz,Führte mit jedem ein Gespräch.Handwerk war seine Profession,Er durfte alles reparieren.Zusammen mit dem SchwiegersohnKonnte er gutes Holz aufspüren.Im Februar, wenn's richtig kaltSuchten sie unter alten BäumenIm schönen, lichten Eichenwald:Das landete in LagerräumenSie hobelten noch selbst die Dauben,Fassten mit Ringen Eichenfässer.Sie konnten es sich noch erlaubenZu engen für ein Salzgewässer.Das Sauerkrautfass war ihr Ziel,Damit im Winter man 'was hatte.Davon kaufte man früher viel ? Und hoch hing man dafür die Latte.Das Kraut, es schmeckte daraus herrlich,Man stampfte es noch selber ein.Man hobelte, es war beschwerlich,Die Biosäure war noch rein.Dann kamen viele Krautfabriken.Um der Bequemlichkeit zu frönenIm Supermarkt folgte man BlickenDer Nachbarn ? und den milden Tönen.Man brauchte diesen Küfner nicht,Denn Plastiktanks, die längst ersetzt,Was für den Küfner kein GesichtUnd was traurig die Augen netzt.So ging er in den Ruhestand,Er ließ im Wald die schönen Dauben.Vergangen war sein Küfnerstand ? Er fütterte nun lieber Tauben.*