Überrollt©Hans Hartmut Karg2015Wer offen, ehrlich bei uns denkt,Der wird oft sehr verprügelt,Weil er den bloßen Finger lenktAuf Wunden, die gebügelt.Wir wollen alles besser machen,Was Vorfahren versäumt.Wir wollen frei und fröhlich lachen,Wohlständig, aufgeräumt.Doch in der Welt sieht's anders aus,Man schielt auf unseren Wohlstand,Verlässt sein krummes, schiefes HausUnd kommt ins reiche, deutsche Land.Es wachsen fern BegehrlichkeitenBei denen, die nichts haben.Sie nutzen die GlobalfreiheitenFürs Aliment, das frei zu laben.Die Schleuser, sie verdienen gut,Sie bringen Flüchtlinge gern her,Vertrauen auf riskanten MutIm großen Flüchtlingsheer.Man braucht ja nur zu kommen,Erhält die Grundausstattung,Wird Geld hier frei bekommen,Entgeht Armut, Arbeit, Erstattung.Man muss nichts tun, nur kommenMit Kind und Kegel, vielleicht schwanger,Darf sich in unserem Lande sonnen,Nachholend andere aus Tanger.Vergangenheit macht uns erpressbar,Wir wollen nie mehr Hitler denken.Die Nächstenliebe ist uns wahr,Sie soll die Hilfeschritte lenken.Gutmenschentum uns überrollt,Die Wirtschaft braucht auch Konsumenten.Politisch ist das wohl gewollt:Fabriken brauchen Produzenten.Doch wo Verwaltung machtvoll waltet,Kommt niemand schnell ans Fließband.Da wird nicht Tragstruktur gestaltet,Bleistarre wabert übers Land.Wer kommt, sollte g l e i c h Arbeit finden,Hilfe, abhängig vom Fleiß!Dann werden auch die Nöte schwinden,Weil fair verteilt Arbeit und Schweiß!Es bleiben dann die echt Bedrohten,Die herzlich bei uns sind willkommen ?Und nicht die Handyanspruchsboten,Wegen der Hilfen nur gekommen.Wo Wohlstandsländer ausgebeutet,Wächst Anspruch weiter uferlos.Wenn sich die Zwiebel dahin häutet,Trocknet sie aus, steht nackt und bloß.*