Im roten Hosenanzug geht sie fort, Denn ROT ist immer ihre Lieblingsfarbe. Sie geht damit gern an den fremden Ort, Wo jener Russe auf sie wartet mit der roten Narbe.
Schon viel zu lange ist sie ehelich gebunden, Zu früh wurde sie so als Frau genommen, Versorgte Mann und Kind und Haus mit Hunden, Sah angekettet sich, sollte frei nicht entkommen.
Nun denn, die frühe Sehnsucht ist geblieben, Das alte Herz sucht pochend neue Lust. Erfahren ist es, kann Liebe anschieben Und spürt, wie langsam flieht der Ehefrust.
Als sie den Anzug willig abgelegt, Ist auch der Wille bei der roten Narbe. Während sich bei dem Ritter schon die Pflanze regt, Bekommt ihr Antlitz endlich wieder etwas Farbe.
Die Leibeslust verwöhnt die grauen Schläfen, Das neue Glück gibt ihnen wild die Sporen. Jetzt landen ihre späten Tage in den neuen Häfen, Die längst ein gnädig Schicksal auserkoren.
Die Tage werden glücklich mit der Liebe, Die nicht geplant und nicht vermessen bleibt. So wachsen auch im Alter noch die Triebe, Die Sehnsucht und die Lust sind einverleibt.
Wie sollte man dem trüben Alter fliehen, Wenn man der Konvention nur schwer entgeht? Dem Sündenkitzel folgt stets das Bemühen, Ganz Frau zu bleiben, wo der Wille weht.