Auf vielfältigen Wunsch meiner Dichterfreundinnen und Dichterfreunde gebe ich hier gern das Rezept für die ?Kiachla? (Kissen) weiter. Dieses Rezept hat mir meine Mutter vor über zehn Jahren kurz vor ihrem Tod auf meinem Lebensweg mitgegeben.
Es handelt sich dabei um ein einfaches, sehr preisgünstiges Essen, das wunderbar - um nicht zu sagen: köstlich! - schmeckt! Früher wurden die ?Kiachla? hauptsächlich am Freitag, der fleischlos zu sein hatte, hergestellt. So gab es im Wechsel am Freitag immer entweder Pfannkuchen oder ?Kiachla?.
ZUTATEN:
Zwei Päckchen reines Schweineschmalz ? möglichst vom Bauernladen, Bioladen oder Hofladen. 500 Gramm Mehl (bei doppelter Menge auch andere Zutaten verdoppeln!) 3 Eier von glücklichen Hühnern 50 Gramm Zucker 1 Hefewürfel ¼ bis ½ Liter Milch (je nach Eiergröße) 3 Esslöffel Sonnenblumenöl
ZUBEREITUNG:
Alles möglichst bei Zimmertemperatur vorbereiten. HEFETEIG: Vorteig: Milch leicht erwärmen und Hefe hinein bröseln, ½ Teelöffel Zucker (nicht zu viel!) mit Milch und Hefe verrühren, Mehl in eine Schüssel geben, dort eine Grube in die Mitte hinein drücken, Vorteig da hineingießen und etwas mit den Rändern verrühren, mit Küchentuch zudecken und an einen warmen Ort stellen: Zimmertemperatur reicht meist! Vorteig im Mehl aufgehen lassen.
Je nach Wärme und Triebkraft der Hefe dann alle übrigen Zutaten dazu geben und kräftig mit einem Holzlöffel schlagen (Das kann auch der Knethaken einer Küchenmaschine besorgen!), bis sich der Teig leicht vom Rand lösen lässt. Bei Bedarf etwas Mehl oder Milch zugeben, wenn der Teig zu flüssig oder zu fest geworden ist. Er soll glänzend, geschmeidig und trotzdem fest, nicht flüssig sein. Diesen Teig nun ebenfalls bei Zimmerwärme gehen lassen, bis er etwa doppelt so groß aufgegangen ist.
Dann Mehl auf einer Arbeitsfläche ausbreiten, den Teig dort mit bemehltem Nudelholz etwa 3 bis 5 Millimeter ausrollen ? je nachdem, wie viele Küchlein (Kissen) man haben möchte. Diesen ausgerollten Teig dann mit einem Teigrädchen oder mit einem Messer in kleine Vierecke schneiden, nochmals mit einem Küchentuch bedecken und kurz gehen lassen.
Inzwischen in einen nicht zu hohen, breiten Topf oder in eine höhere Pfanne die zwei Päckchen Schweineschmalz geben, schmelzen und erhitzen. Das Fett ist dann richtig heiß, wenn ein Kochlöffelstiel Bläschen wirft, sowie man ihn in das Fett taucht. Dann die Kissen (Vierecke) in das Fett gleiten lassen, so viele, bis der Topf/die Pfanne voll ist.
Das Schweineschmalz kann man übrigens zwei bis dreimal verwenden und dann noch den übrig gebliebenen Rest sehr gut als gesalzenen Brotaufstrich essen! Man sollte es etwas abkühlen lassen, dann in eine leere Margarineschale füllen und in den Kühlschrank stellen.
Die Kissen werfen heftig Blasen und werden nun auf der Unterseite wirklich schön braun. Sind sie entsprechend knusprig ? mit zwei Metall- oder Holzlöffeln wenden. Dann nach dem Bräunen der zweiten Seite mit den Löffeln hochheben, so dass überflüssiges Fett abtropfen kann und auf ein Küchenkrepppapier (Küchenpapier) legen.
Dann die nächste Ladung an Kissen ins heiße Fett gleiten lassen und wieder genau so verfahren, bis alle Kissen ausgebacken sind.
Nach dem Abkühlen die Kissen in eine Glasschüssel geben. Je nach Bedarf mit Puderzucker bestreuen.
FRISCH SCHMECKEN DIE KISSEN AM BESTEN!
Man kann sie nun als Vorspeise, als Nachspeise oder als Hauptspeise essen, mit süßen oder mit sauren Beilagen kombinieren und genießen.
WAS EIGNET SICH BESONDERS GUT DAZU?
SÜSSES: eingemachte Birnen, Süßkirschen, Heidelbeeren, Apfelmus, aufgeschnitten mit Marmelade, Konfitüre, Getränke: Vanille-Milch, Kakao, Kaffee, Tee.
SAURES (dann natürlich ohne Puderzucker): eingelegte Gurken, eingelegtes Gemüse.
Man kann die Kissen auch getrost einige Tage aufheben und dann sogar in kleine Stückchen schneiden und als Suppenbeilage verwenden.
EINE GOTTESGABE!!! WOHL BEKOMM´S!!! GUTEN APPETIT!!!!