Völlerei©Hans Hartmut Karg2015 Da feiern gern die vielen Alten,Weil Junge da meistens abschaltenUnd finden sich kaum noch in Feiern,Wo Schlager sich herunter leiern.Gefangen sitzt der arme Mann ? Weil er auf nichts verzichten kann ? Geburtstagshalber auf der BankUnd isst sich rund und fett und krank.Das Catering kommt mit der Fete,Bedient gleich alle HungersnöteUnd füttert ? das ist ja der Zweck! - Am Abend jede Schlankheit weg.Man isst und trinkt in großen Massen ? Und nächtens gar noch hoch die Tassen:Kaffee soll man im Magen horten,Probieren möglichst alle Torten.Geburtstag ist der letzte Schrei,Wenn er wird ganz zur VöllereiUnd nächtens alles aus dem Lot,Am nächsten Tage man halbtotNun alle Viere von sich strecktUnd sich noch weniger bewegt,Als schon die ganze letzte Zeit ? Verkürzt so seine Lebenszeit!Der Notarzt ist deshalb schnell da,Kommt mit Tatü und mit Tata.Zum Patient will er nichts sagenUnd ruft deshalb den Krankenwagen.Mit Ächzen, unter viel GejammerSchleppt man den Esser in die Kammer,Wo er sehr schwer nach Atem ringt,Doch sich nicht auf sein Los besinnt.Denn alt wird nur, wer wenig isst,Kaum trinkt und sich da nicht vergisst,Wo Völlerei als Sucht zu HauseUnd Essen niemals kennt die Pause.Erinnerlich bleibt weich und mildVom Esser nur ein kleines BildMit dicken Wangen, roter Nase,Mit Essbesteck und Schweißekstase.*