Urologenschicksal©Hans Hartmut Karg2014So mancher gute Urologe Wird doch zum Opfer seiner Taten,Denn selbst in allen TheaterlogenRiecht er von vornherein den Braten.Im Einkaufzentrum ziehen Schwaden,Es riecht da für ihn nach Urin,Und der Geruch weist da auf SchadenUnd gibt der Welt so ihren Sinn.Er kennt sich ja vorzüglich aus,Weiß, was gesund und krank da schwebt.Der Blick sucht sich den Kranken aus,Den er behandelt, dass er lebt.Die Nase muss sich kränken lassen,Zwei Finger trösten sie dabei.Doch kann er keinen Menschen hassen:Das Leben ist halt, wie es sei.Deshalb geht er zum Wald hinüber,Dort gibt es keine Menschendüfte.Er kommt erst später wieder ´rüber,Wenn er verdrängt die Jammerklüfte.Dann ist er Mensch und darf es bleibenUnd schenkt sich ein Glas Rotwein ein,Muss keine Abrechnungen schreibenUnd ist mit seiner Welt allein.*