Grillabend©Hans Hartmut Karg2014Da scheiden sich die Tages- von den Nachtgeistern.Und immer ist es leider nochZum Anbeißen schwülwarm.Nun hat der erste NachbarDie Nachtkerzen entfacht.Wir schließen unsere FensterDenn schon riecht es nach Kugelgrill.Das junge Paar, ganz traumverloren,Ist jetzt in seinen Grillabend gekrochenUnd schürt, unschuldsnaiv,Was ihm s o wichtig scheint.Da liegen Bauchscheiben und WürstchenUnd harren braungwürzt dem Mahle.Es riecht, es duftet ? und es stinkt:Abendidylle beim Weiterglühen.Wie mögen Leichenteile dennDer Jugend im Magen liegen,Wenn doch eine erste große LiebeDen Tiefschlaf so nicht mehr erreicht?Haben wir alles richtig gemacht?Müssen wir denn Rauchgrillen?Sind wir denn noch Herr unserer Sinne,Wenn wohlig wir die Stücke wenden?*