Gottvater raufte sich die schütterweißen Haare, Denn immer mehr bedrängte ihn sein schöner Himmel. Im Lauf der allerletzten, schlimmen Jahre Gab es hier mehr und mehr erbärmliches Gewimmel.
Einst konnte man die Seelen alle unterbringen, Die für den Himmel und die Hölle waren. Im Himmel konnte man das Halleluja singen Und es gab keine Seelenmassenscharen.
Doch seit Millionen in den hohen Himmel wollen, Weiß weder er, noch Petrus, wo die wohnen, Die Seelen, die in glaubensfrohem Sollen Zuwarten auf ein fröhliches Belohnen.
Jüngst hatte man die Hölle groß erweitert, Denn dort geriet der Andrang in sehr große Not. Bald war auch diese Maßnahme gescheitert So gab es wegen Überfüllung Eintrittsverbot.
Jetzt will den Himmel man endlich erweitern, Doch alle Pläne reichen heute leider nicht. Des Herrgotts Miene kann sich nicht aufheitern, Er trägt voll Kummer nun Düstergesicht.
Wenn erst die weitern Menschmillarden drängen Gerät der Himmel wirklich in Bedrängnis. Man kann sich nicht noch mehr einengen: Das Paradies gerät für alle zum Gefängnis.
Also hält Vatergott mit seinem Petrus Rat: ?Wie können wir denn das Problem nun endlich lösen?? Da schreitet unser Himmelsherrscher denn zur Tat, Während im Saal die vielen Engel dösen.
?Ich lass´ die Menschen länger auf der Erden, Denn hundert Jahre können sie doch werden. Dann haben wir hier oben weniger Beschwerden, Wenn sich im Erdkreis alle nur vermehrten!?
Gesagt, getan und wunderheilig Verwundern Menschen sich hienieden, Dass nun, o Wunder und sehr eilig Den Alten sind Hundert beschieden.
So wurde aus der Himmelsnot Mit klugem Sinn vom großen Gott Das Plädoyer für späten Tod Als Lösung aus der Enge Not.